· 

Unser Saatgut

Unser Saatgut ist angekommen! Wir haben viel Zeit damit verbracht, die richtige Mischung zu finden. Es sollte mehrjährig sein, mit heimischen Pflanzen, wunderschön blühen, robust, vielfältig und zur Aussaat in die freie Landschaft geeignet sein.

 

Da gibt es teilweise besondere Vorschriften. Nicht jede Blume, die im heimischen Garten gepflanzt wird, darf auch in der freien Landschaft ausgebracht werden. Damit soll vermieden werden, dass sich fremde Arten in unserer schönen Landschaft verbreiten. Es gibt bereits einige sog. "invasive Arten", auch "Neophyten" genannt, die zwar oftmals schön ausschauen, aber in unserer Gegend eigentlich nicht vorkommen sollten. Diese Pflanzen breiten sich dann oft auf Kosten der heimischen Arten aus, weil beispielsweise die Fressfeinde fehlen. Manche Pflanzen sind giftig und machen unseren heimischen Wild- und Nutztieren Probleme. So ist beispielsweise das Jakobskreuzkraut inzwischen leider sehr verbreitet, vor allem entlang Straßen und Autobahnen. Es blüht hübsch gelb, ist aber hoch giftig. Zu Heu verarbeitet bleibt die Giftigkeit bis zu 4 Jahre erhalten. Wird es im Honig in höherer Konzentration nachgewiesen, dann darf dieser nicht mehr verzehrt werden. Glücklicherweise spendet das Jakobskreuzkraut aber nur wenig Nektar und wird von den Bienen daher nur selten angeflogen. Manche Wilde- oder Gartenlupinen sehen ebenfalls sehr schön aus, gehören aber nur in private Gärten, keinesfalls in unsere Landschaft. Der Verzehr kann bei vielen Nutztieren Magen- und Darmbeschwerden, Zittern und sogar Atemnot bis hin zu Skelettmissbildungen auslösen. Bekannt für seine toxische Wirkung ist auch der Riesenbärenklau, der sich leider ebenfalls immer mehr bei uns ausbreitet. Schon bei einfachen Berührungen löst er sehr schmerzhafte Quaddeln und Blasen auf der Haut aus, die nur schwer heilen und wie Verbrennungen sind. Beim Umgang mit dem Riesenbärenklau wird daher sogar vollständige Schutzbekleidung empfohlen.

Aus diesen Gründen ist es in aller Regel auch keine gute Idee, wenn manche Leute sog. "Samenbomben" in die Natur werfen oder Blühmischungen einfach in der freien Landschaft verstreuen. Das ist zwar gut gemeint, kann aber schlimme Folgen haben wenn Neophyten oder gar giftige Blumen und Kräuter damit verbreitet werden!

 

Unser Saatgut erfüllt alle Voraussetzungen, um in freier Landschaft ausgesät werden zu können. Darüber hinaus sind viele wunderschöne mehrjährige Pflanzen enthalten, die nicht nur hübsch aussehen, sondern unseren Insekten und vielen anderen Tieren Nahrung und Unterschlupf bieten. Kornblumen, Glockenblumen, Wiesen-Margerite, Sonnenblumen, Wilde Malve, Steinklee, Ringelblumen, Klatschmohn, weiße und rote Lichtnelken, Ackersenf, Goldrute, Saatwicken, Königkerzen, Leindotter und viele andere Sorten. Dieses hochwertige Saatgut hat natürlich seinen Preis. Es wäre aber falsch, an dieser entscheidenden Stelle zu sparen. Nicht zuletzt Dank unserer Blühpaten können wir auch hier nachhaltig und sinnvoll agieren.

Unser Acker wird in den nächsten Tagen geeggt, die groben Erdklumpen also nochmal etwas verfeinert und die Fläche einigermaßen eingeebnet. Danach müssen wir dann auf das passende Wetter warten um unsere Blumenwiese endlich anzusäen. Natürlich werden wir hier weiterhin von allen wichtigen Tätigkeiten berichten.


(c) Andreas Honisch, Imkerei Honisch, Bad Waldsee

Kommentar schreiben

Kommentare: 0